Wer die Insel Rügen betritt,
den grüßt schon von weither
ein hoher Turin nuf luftiger
Höhe. Das ist der Arndttnrni
ans dem Rngard bei Bergen.
Er ist zum Andenken an
unsern großen Landsmann,
den Dichter Ernst Mo riß
Arndt, errichtet, der An Groß-
Schoriß bei Garz das Licht
der Welt erblickte und so
unendlich viel zur Erhebung
unseres Volkes vor hundert
Jahren beitrug. In geringer
Entfernung von dem Turm
und gleichfalls auf dem Berge
liegt malerisch die kleine
Kreisstadt Bergen mit ihren
etwa 4000 Einwohnern. Auf
ziemlich steiler Straße steigt man hinan, bis man den großen und
geräumigen Marktplatz erreicht hat, von dem aus strahlenförmig die
Straßen nach den benachbarten Orten hinführen. Mit seiner mehr
als 700 Jahre alten, wundervollen Marienkirche und dem herrlichen
Raddas liegt Bergen mitten in der Insel, in mehr als einer
Hinsicht der Mittelpunkt derselben. Denn als Kreisstadt laufen
alle Fäden der Gerichts- und Verwaltungsbehörden, welche sich
durch die ganze Insel, wie die Fäden an einem Spinnengewebe,
hinziehen, in Bergen zusammen. Das kleine Städtchen hat viel
Druck und schwere Zeit durchgemacht. Brand und Plünderung,
Pestilenz und schwarzer Tod haben zu wiederholten Malen in
seinen Straßen gewütet, die Häuser zerstört und die Einwohner