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Mecklenburgs Kornausfuhr in de» letzten 24 Jahren
von 1829 bis 1852.
Das statistische Bureau für Mecklenburg mußte es zu einer seiner nächsten Aufgaben
machen, sich mit den laudwirthschaftlicheu Forschungen zu beschäftigen.
Leider hat es in der kurzen Zeit seines Bestehens nicht die allgemeine Unterstützung
gefunden, deren cs nach dieser Richtung hin bedurfte; ein Theil der erbetenen Nachrichten
ging sehr spät ein, ein großer Theil wurde ganz versagt und jedenfalls wird von dem
eingegangenen Material nur ein beschränkter Gebrauch gemacht werden können und dürfen.
Das statistische Bürean ist durch diese Erfahrung keineswegeö cntmuthigt, es wird
dieselbe benutzen, um die Beantwortung solcher Fragen, die nur durch allgemeines Zu
sammenwirken gelöst werden können, besser vorzubereiten, und hofft und vertrant, daß
dann die Ursachen und Gründe beseitigt und überwunden sein werden, welche bisher all
gemeine Mittheilung der gewünschten Auskunft verhinderten.
Inzwischen aber hat das statistische Bürean sich solchen besonderen und allgemeinen
Arbeiten zuwenden müssen, die mehr auf rein amtlichem Grunde beruhen, und eine solche
ist cs, welche hier als Uebersicht der mecklenburgischen Getreideausfuhr geboten wird und
durch das Akzise-Departement in Rostock, die Lizentkammer in Wismar und die sämmt
lichen Zollämter des Landes gewonnen ist.
Was die Vollständigkeit dieser Uebersicht betrifft, so mag allerdings noch manche
Fuhre Korn, besonders über die westliche Landgrenze, der Verzeichnung der Behörden
entgangen sein, allein einestheils dürste sich dies durch einige nicht verzeichnete Einfuhr
ans Strelitz ausgleichen, andcrnthcilö aber unsere Uebersicht doch immer ziemlich sicher
darstellen, wie viel die Getreideausfuhr mindestens betragen habe, zumal die Angaben
ans den Hanptabsatzorten völlig sicher sind.
Die Tafel A. stellt zunächst ohne Unterscheidung der Getreidearten dar, in welchen
Summen die einzelnen Absatzorte die Ausfuhr vermittelten, zum Theil freilich nur, wo
sie verzeichnet wurde. So hört z. B. mit dem Jahre 1837 die Verzeichnung bei den
Zollstellcn zu Waren, Plan und Grabow auf, weil von da ab die ganze Ausfuhr auf
der Havel und Elbe, der Elbe zu, bei Döinitz verzeichnet wurde, und so findet z. B.
die von Kornhändlcrn in Grabow vermittelte Ausfuhr theils in Dömitz, theils in Boizen
burg ihren Ausgangspunkt.
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