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getötet. Aber immer wieder, wie ein Phönix aus der Asche, ist
es in verjüngter Schönheit anfgestiegen nnd heut mit seinen raten
Ziegeldächern, die aus dem grünen Laub hervorschimmern, und mit
seinen betriebsamen Einwohnern grüßt es freundlich nach allen Seite»
hin von seiner Höhe herab, als wollte es alle, die die Insel betreten,
gastlich zu sich cinladen.
Der Anfang zu der Anlage Bergens wurde auf dem „Rugard",
d. h. „Rügenbnrg", gemacht. Hier befand sich ein Burgwall, dessen
Entstehung bis in die vorgeschichtliche Zeit zurückreicht und der
offenbar zu Berteidigungszwecken diente. Ob der Burgwall dauernd
bewohnt war, oder mir in kriegerischen Zeiten als Zufluchtsstätte
für die Bevölkerung diente, läßt sich nicht mehr ausmachen. In dem
Bnrgwall befand sich ein Schloß der Rügenschen Fürsten, das wir
uns in einfachster Weise nach den damaligen Bauverhältnissen aus
Holz und Lehm hergestellt denken müssen. Die Fürsten bewohnten
wenigstens zeitweise das Schloß bis in die Mitte des 13. Jahr
hunderts. Wenn Markt abgehalten wurde, bedeckte sich der Platz
vor dem Burgwall mit Buden und Zelten und belebte sich mit einer
zahlreichen Volksmenge. Von der ganzen Insel kam man dann
hier zusammen, nm „allerlei Geschäfte des täglichen Lebens, Kans
nnd Tausch abznmachen, den Willen des Gardvogts zu vernehmen,
Entscheidung einer Klage zu suchen und Steuern und Abgaben zu
entrichten". Teils nm diese Geschäfte zu erleichtern, teils aber auch