Neun und Zwanzigstes Stück. -229
Proben feine gantz gründliche Wissenschaft in dem hebräischen und
rabbinischen der gelehrten Welt nürgetheilet hat, stellet steh diesen
Ferndcn der allgemeinen Gnade mit Recht entgegen, und suchet, durch
eine neue Erklärung dieser Schriftstelle, ihnen die Waffen aus den
Händen zu winden, die sie wider dieselbe daraus zu nehmen gewohnt
waren. Zu dem Ende erkläret er mehr gedachte» Spruch dahin,
daß er nur anzeige, daß Gott der Israeliten Hertz und Muth zu dem
Kriege mit den Einwohnern Eanaans dabin gestartet habe, daß sie
diese vertilgen, und ihnen keine Gnade wiederfahren lassen müssen.
Die Uebersetzung und Erläuterung, die er davon giebt, ist folgende:
Denn es geschah vom -Herrn, Oaff er Wer Herr) ihr (der Israe,
liten) -Hertz (und ihren Muth; gegen den Rrieg stärckte, die
Israeliten nemlich damit sie ihre Leinde völlig ;u Grunde rich¬
teten, und ihnen keine Gnade rvieöerführe, (von den Israeliten)
denn fte !die Leinde) ju verderben crvürde der Israeliten Hertz
gestartet r ) wie der Herr Most geborsten hatte. Ob ich nun
gleich eine besonders grosse Hochachtung für den so gelehrten Herrn
Derf habe, und beständig haben werde; so muß ich doch gestehen,
daß ich dieser seiner Erklärung des vorbabenden Spruchs nicht bei«
pflichten kann, ob ichs gleich mit vielem Bergnügen sonst khun wür,
de. Ich will meine Gründe hersetzen:
0 Siebet diese Erklärung etwas dunkel und verwickelt aus;
wie der Augenschein klarlich zeiget.
2) Reimer sie sich nicht gar zu wol mit dem, was i» dem vor¬
hergehende» lyten Vers gesagt wird Da stehet ausdrücklich, daß
keine Stadt mehr in Canaa» sich gesunde» habe, welche NB. Lrie,
den gesuchet halte mit den Kindern Israel, als bloß allein Gibcon.
Ich hoffe, es wird einem jeden aufmerksamen befer sofort in die Au¬
gen leuchten, daß die von dem Herrn Pastor Rönigsmann gegebene
Erklärung des rosten Verses sich darauf gar »iche paffe; gantz wol
aber auf die, welche sonst durchgehende davon gegeben ist. Wodurch
denn diese vor jener den Vorzug gewinnet.
3 Widerleget das Betragen Israels gegen die itzt gedachte»
Eibeoniken, und in den folgenden Zeilen noch gegen andere Canoni»
tische Völker mehr diese vorhabeiide Erklärung gar bündig. Siehe
Jos IX v 14. folg. B. Richter I. ri. 27. folg. H. 20. folg. in. 1.
folg. Es ist wahr, der Herr gab den Ifracliten Mutb, den Krieg
mit den Canonikifchcn Völkern anzufangen, und auszuführen. Aber
nicht, wie es heisset, damit ste die Feinde völlig zu Grunde richteten,
und ihnen keine Gnade überall wiederführe. Zwar befahl der Herr
den Israeliten durch Mosen-5 B Mos. Vll. 24. daß sie diese Völ¬
ker ausrvltcn sollte». Allein dieser Befehl hatte in dem verstockte»
Ff z Sin»