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und 2 Uhr zum Orkan wird und viele Gebäude, insbesondere Viehhäuser, im Lande
umher umwirft; bis Mittags des folgenden Tages fortdauernd, dann am 5. Morgens
wieder — 1 °. In den folgenden Tagen viel Regen mit großer Abwechselung in der
Temperatur; Ende des Monats warm und schön mit Heerrauch. Anfang Mai sehr
veränderlich, Mittags bis 20° Wärme, Nachts Frost; den 8. und 9. kalter Ostwind,
Regen mit Schneeflocken; den 12. heftige Gewitter mit Regen, für Sülz sehr verderblich,
indem ein Blitz auf eine Scheune fällt und deren 21 abbrennen, nachdem schon am
7. Januar d. I. Morgens 6 Uhr einige 50 abgebrannt waren! — Es folgte nun
endlich wärmeres Wetter mit vielen doch fern bleibenden Gewittern, wobei die Vegetation
ungemein rasch vorschritt. Juni und Juli warm und naß. Ende Juli und anfangs
August drückende Hitze, bis 23« im Schatten. Oeftcre Gewitter und mitunter rascher
Wechsel der Temperatur. So z. B. war die Temperatur am 0. August: Morgens 5
Uhr -s- 15°, um 10 U\)i + 17°, um 12 Uhr +15°, um 2 Uhr + 10° und
Alands 10 Uhr -1- 12°. Dies warme Wetter mit steten Gewittern und Regenschauern
dauerte den ganzen August und Anfang September fort und machte die Ernte sehr
traurig. Das Getreide wuchs aus und kam feucht in die Scheunen. Die Niederungen
aber waren zum dritten Male überschwemmt. Die bis Mitte September sehr sinkende
Temperatur hob sich noch einmal vom 17. bis 23. aus 10" als höchste Wärme, nahm
aber dann rasch ab, und am 13. Oktober trat schon der erste, die zarteren Gewächse
zerstörende Frost mit — £° ein. Gegen Ende Oktober folgten heftige Regen-, Hagel
und Windschauer, doch trat erst gegen das Ende des Jahres eine gelinde Kälte ein von
8 — 10 0 mit vielem Schnee.
Besondere Erscheinungen kamen nicht viele vor. War hier die Kälte im Januar
und besonders Februar stark, so meldeten die südlichen Länder noch viel bedeutendere
Kältegrade. In Spanien und Frankreich stieg sie auf — 18 o. Der Bodensee war fest
zugefroren und auf der Dresdener Brücke waren am 4. Februar 30" Kälte! — Am
10. Mai war in Hannover Schnee gefallen. Am 4. Juni hatten sich bei Sonnenaufgang
hier mehrere Nebensonnen gezeigt.
1831.
Ein warmes Jahr, wieder mit vielen Gewittern, und bemerkenswcrth wegen ausge
zeichneter Nordlichter. Der Januar, anfangs veränderlich in der Temperatur wie in
der Witterung, ward von der Mitte anhaltend kalt, doch nicht über — 13" mit vielem
Schnee. Der Februar, gleichfalls sehr veränderlich, brachte Thauwetter und der schmel
zende Schnee hohen Wasserstand, so daß der Wasserpaß am 11. Februar wieder 48"
stand. März viel Nebel und Regen, wenig kalte Tage, doch die meisten gegen Ende
und anfangs April. Vom 7. April an zunehmende Wärme mit fern ziehenden Ge
wittern. Am 14. in Rostock heftige Gewitter, an mehreren Stellen schlägt der Blitz ein.
Anfangs Mai viele Nachtreife mit Schnee- und Hagelschauern, so besonders am 0. und
14. Mai; gegen Ende zunehmende Wärme mit Gewittern. Juni bis zum 10. viel
Regen, dann meist trocken mit zunehmender Wärme. Juli sehr warm, die Luft wolkig,
duftig, doch auch heitere und heiße Tage. August sehr warm, heerrauchig, mit einzelnen
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